SynagogeInnen

Jüdisches Leben im Saarland

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Entwicklung jüdischen Lebens im Saarland nach 1945

Die am 2. Juni 1946 zunächst noch als „Jüdische Kultusgemeinde Saarbrücken“ gegründete und am 1. August 1946 auf das gesamte Saarland ausgeweitete und umbenannte Synagogengemeinde Saar bildet seitdem die einzige jüdische Gemeinde des Saarlandes nach 1945. In den ersten Nachkriegsjahren kehrten bereits die ersten saarländischen Jüdinnen und Juden aus der Emigration ins Saarland zurück und legten gemeinsam mit einigen jüdischen „Displaced Persons“ aus beispielsweise Polen, Ungarn und Tschechien den Grundstein einer wachsenden Gemeinde. Anstelle des bei der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten und 1939 vollständig abgebrochenen Synagogengebäudes in der Futterstraße wurde am Beethovenplatz zwischen 1948 und 1950 die neue Synagoge gebaut und am 14. Januar 1951 festlich als erste Nachkriegssynagoge auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands eingeweiht.

 

Die Synagogengemeinde Saar heute

Heute zählt die Synagogengemeinde Saar ca. 800 Mitglieder. Gewählte Vorsitzende ist als Nachfolgerin des langjährigen verdienstvollen Vorsitzenden Richard Bermann Frau Ricarda Kunger. Seit 2004 hat die Synagogengemeinde Saar keinen eigenen Rabbiner mehr, jedoch leitet seit Februar 2006 der Kantor Benjamin Chait die Gottesdienste und übernimmt weitere Aufgaben wie das Unterrichten für alle Altersgruppen, die Seelsorge und die Durchführung von Beerdigungen sowie Gruppenführungen in der Synagoge.

 

Virtueller Rundgang durch die Synagoge Saarbrücken

360°-Video mit Führung durch den Kantor der Synagogengemeinde, Benjamin Chait. Den Link zu dem Video finden Sie hier.          Die Medieninfo der Staatskanzlei mit weiteren Informationen ist hier verlinkt.

 

Jüdische Friedhöfe im Saarland

Als einzige jüdische Gemeinde übernimmt die Synagogengemeinde Saar die Verantwortung für die Pflege und den Erhalt von insgesamt 16 jüdischen Friedhöfen in allen Landkreisen im Saarland. Die durch die Kriegsjahre zerstörten Friedhöfe wurden im Laufe der Jahre mit finanzieller Unterstützung durch den Bund, das Land und die Kommunen wieder instand gesetzt. Heutzutage werden ausschließlich auf dem Neuen jüdischen Friedhof in Saarbrücken Gemeindemitglieder bestattet, die Friedhöfe in Blieskastel, Dillingen, Homburg, Illingen, Merzig, Neunkirchen, Gonnesweiler, Sötern, Ottweiler, Saarlouis, Saarwellingen, St. Ingbert, St. Wendel, Tholey sowie der Alte jüdische Friedhof Saarbrücken dienen als Erinnerungsstätten und zeigen jüdisches Leben aus einer vergangenen Zeit. Das Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte unterhält eine frei zugängliche Online-Dokumentation aller saarländischen Friedhöfe mit hebräischen Inschriften, deutschen Übersetzungen und zahlreichen Fotos. Diese finden Sie hier.

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